Im Hessischen Landtag diskutierte der Umweltausschuss am Donnerstag das Thema Quecksilberbelastung durch das Kraftwerk Staudinger. Eingeladen waren hierzu Vertreter des Energieunternehmens E.ON. Der SPD-Landtagsabgeordnete Heinz Lotz erklärte nun in Wiesbaden diese Sitzung mit Umweltministerin Lautenschläger (CDU) zu seinem vorläufigen Höhepunkt der Faschingssaison: Es hätte mich nicht gewundert, wenn Frau Lautenschläger und die Vertreter von E.ON an die Anwesenden auch noch Pappnasen verteilt und Konfetti geschmissen hätten. Doch Tusch und Rakete blieben letztendlich aus, denn lustig war diese einseitige Veranstaltung definitiv nicht.
So haben CDU und FDP im Vorfeld dafür gesorgt, dass eine zweite, unter Umständen aufklärende Meinung nicht zugelassen wurde. Bei einem solch brisanten Thema ist die Hinzuziehung einer zweiten Meinung nahezu Pflicht", sagte Lotz am Rande der Ausschusssitzung. SPD und Grüne hatten die Zulassung jeweils eines eigenen Sachverständigen beantragt, dies wurde jedoch abgelehnt. CDU und FDP werden schon wissen, weshalb sie zum Quecksilberausstoß nur den Verursacher befragen wollten."
Dementsprechend fällt auch die Bewertung der Ausschusssitzung durch den SPD-Landtagsabgeordneten Heinz Lotz aus: Der Quecksilberausstoß wird steigen! Dennoch will die Landesregierung bislang nicht wissen, wie sich die bereits vorhandenen Quecksilberbelastungen des Rhein-Main-Gebietes darstellen. Ein Quecksilberkataster liegt bis heute nicht vor und soll offenbar auch verhindert werden. Die Landesregierung will keine Gesamtschau der gesundheitlichen Belastungen der Bevölkerung. Dieser landespolitische Verantwortungsminimalismus kann die Anrainer des jetzt zur Entscheidung stehenden Großprojekts noch teuer zu stehen kommen."