Als am 30. Juni 2010 der 10. Bundespräsident gewählt wurde, war der SPD-Landtagsabgeordnete Heinz Lotz zu Gast auf dem Hessenfest in Berlin. Natürlich ließ er es sich nicht nehmen, bei dieser historischen Bundesversammlung im Reichstag vorbeizuschauen. Heinz Lotz berichtet: Die Luft knisterte im Berliner Reichstag. Jede Wahlfrau und jeder Wahlmann waren sich bewusst, dass es bei dieser Wahl keinen Favoriten gab, der mit 100% Sicherheit einfach so durchgewunken werden soll. Selbstverständlich gratuliere ich Christian Wulff, der das Amt des Bundespräsidenten gewiss gut ausfüllen, eine passable Arbeit leisten und dabei niemanden auf die Füße treten wird.
Als Joachim Gauck Abends vor die Kameras trat und dem neuen Bundespräsidenten seine Glückwünsche übermittelte, war dies für mich ein sehr bewegender Augenblick, da mich seine Worte darin bestärkten, dass soeben der richtige Kandidat nicht gewählt wurde. Ich hoffe, dass die Nichtwahl von Joachim Gauck keinen allzu großen Schatten auf die zukünftige Arbeit von Herrn Wulff werfen wird. Sehr wohl wird diese Wahl einen großen Schatten auf die schwarzgelbe Bundesregierung unter Angela Merkel und Guido Westerwelle sowie der Partei Die Linke" werfen. Meines Erachtens haben sie durch ihr Verhalten einen derart großen Schaden davon getragen, das man diesen nicht einfach so merkelesque aussitzen kann."