"Der Landtagsabgeordnete Alexander Noll hat ein merkwürdiges Verständnis von Verantwortung", sagt Heinz Lotz, Landtagsabgeordneter der SPD. Wenn der Main-Kinzig-Kreis und die beteiligten Kommunen ihre Anträge für das Modellprojekt Integration fristgemäß zum 30. Mai abgeben und bis heute auf eine Antwort warten, dann liege das Problem eindeutig in Wiesbaden. Statt reflexartig seinen Parteikollegen Jörg-Uwe Hahn zu verteidigen, solle Herr Noll endlich einmal seinen Wählerauftrag erfüllen und sich für die Menschen im Main-Kinzig-Kreis einsetzen. "Es fällt auf, dass sich der FDP-Abgeordnete nur als das Sprachrohr der Landesregierung versteht", kritisiert Lotz.
Auch mit seinen Attacken gegen den Landrat könne er nicht davon ablenken, dass der Hessische Integrationsminister Hahn die selbst gesteckten Ziele nicht erfülle. Als "völlig absurd" bezeichnet Heinz Lotz die Drohung von Alexander Noll, der Landrat "störe die gute Zusammenarbeit zwischen Land und Kommunen".
Im gleichen Atemzug behauptet der FDP-Politiker, die Kreisverwaltung und die beteiligten Kommunen hätten ihre Hausaufgaben nicht gemacht. "Wahrscheinlich liegen diese Wahrnehmungsstörungen an der gelben Brille, durch die Alexander Noll permanent blickt", fügt Lotz hinzu.
Festzuhalten bleibe, dass der Main-Kinzig-Kreis im vergangenen Jahr als eine der ersten Kommunen den Projektantrag eingereicht hat. Auch die weiteren Schritte gingen zügig und reibungslos über die Bühne. Nun bremst das von Minister Hahn zwischengeschaltete Regierungspräsidium den weiteren Verlauf.
"Es ist notwendig und richtig, dass Landrat Erich Pipa auf diese Umstände hinweist, denn schließlich warten zahlreiche engagierte Menschen auf den Startschuss zu ihren Maßnahmen", erklärt Lotz. Vielleicht sorge jedoch die öffentliche Diskussion für etwas mehr Bewegung in der Angelegenheit.