Heinz Lotz sucht Bürokratie-Schätzchen

Der SPD-Landtagsabgeordnete Heinz Lotz sammelt die schrägsten Bürokratie-Formulare. Sein neustes Bürokratie-Schätzchen trägt den Namen „Folgeantrag für die Förderung einer Waldumweltmaßnahme im Rahmen der Forstförderung“. Es geht um 534 Euro und 72 Seiten Papier. Aufmerksam machte ihn Steinaus Bürgermeister Walter Strauch.

Der Stadt Steinau wurde vom Regierungspräsidium Darmstadt für die Jahre 2010 bis 2016 für eine Waldumweltmaßnahme ein jährlicher Zuschuss von eben jenen 534 Euro in Aussicht gestellt. Diese Fördermaßnahme muss jedes Jahr neu beantragt werden. Selbstverständlich gibt es hierfür einen Vordruck. Dieser hat 16 Seiten und ein 56-seitiges beigefügtes Informationsheft – damit auch alles richtig ausgefüllt wird.

„Der Irrsinn gipfelt darin, dass in dem Formular eigentlich nur 4 Informationen abgefragt werden. Wer stellt den Antrag, wo wohnt derjenige, wohin soll das Geld überwiesen werden und was soll eigentlich gefördert werden. Fehlt nur noch die Unterschrift und fertig ist der Antrag. Ich will wissen, was das soll“, erklärt der SPD-Landtagsabgeordnete Heinz Lotz.

Schräg wird die Geschichte, wenn man das Anschreiben des Regierungspräsidiums liest. Dort gibt der freundliche Sachbearbeiter den Tipp, welche Felder auszufüllen sind. Nämlich die Felder 1 bis 12, auf Seite 10 das Feld 87 (Waldumweltmaßnahme) und auf Seite 16 die besagte Unterschrift. „Der Steuerzahler kann diesem Beamten dankbar sein. Er verhindert, dass Bürgermeister Walter Strauch jemanden einstellen muss, um dieses Formular fristgerecht auszufüllen“, sagt Heinz Lotz. Vom Regierungspräsidenten Johannes Baron will er nun wissen, was gegen diesen Bürokratie-Irrsinn unternommen wird.

Heinz Lotz sucht weitere Beispiele für zu viel Bürokratie, um darüber zu berichten. Diese können an sein Gelnhäuser Wahlkreisbüro in der Altenhaßlauer Straße 21 oder per Mail an h.lotz@nullltg.hessen.de gesandt werden.

Den Betroffenen, die beim Ausfüllen von Formularen nicht mehr weiter wissen, rät Heinz Lotz: „Ich kann nur empfehlen, einfach mal beim zuständigen Sachbearbeiter anzurufen. In der Regel sind diese sehr nett und helfen gerne weiter, denn schließlich wissen sie am besten, wie kompliziert Bürokratie sein kann“.