
In diesem Zusammenhang nimmt der SPD-Politiker auch ausdrücklich die beiden Sozialdemokratinnen Uta Böckel (Hasselroth) und Sonja Senzel (Steinau) in Schutz. Ihre Kritik an der Gerichtsreform nannte Klein in einer Pressemitteilung Primitiv" und Widerlich". Wir können gerne eine Diskussion über derartige Schimpfwörter führen. Wer sich aber selbst zum Retter der Amtsgerichte ernennt und noch in derselben Woche im Landtag für eine Schließung zahlreicher Gerichtsstandorte im Kreis und in Hessen seine Hand hebt, der sollte sich lieber nicht allzu weit aus dem Fenster lehnen", so der SPD-Politiker Heinz Lotz.
Auch die Kritik Kleins, die SPD habe in einer Sondersitzung die Zustimmung verweigert, weist Heinz Lotz zurück. Aus welchen Gründen auch immer war Hugo Klein als Ausschussmitglied laut Protokoll gar nicht auf besagter Sondersitzung des Rechtsausschusses anwesend. Obwohl es um Hasselroth ging. Sage ich deshalb, ihm sei das Thema nicht wichtig genug? Nein. Aber er soll genauso wenig von uns Sozialdemokraten erwarten, dass wir auch nur im Geringsten diese unsägliche Gerichtsreform mittragen", sagte der SPD-Landtagsabgeordnete Heinz Lotz.
Erst vor wenigen Wochen habe eine Anhörung zu dem voraussichtlich am Donnerstagabend beschlossenen Gesetz stattgefunden. Das Ergebnis der Anhörung sei wie eine schallende Ohrfeige für das Justizministerium gewesen. Es habe sich gezeigt, dass keine Einsparungen bei Sachaufwendungen erzielt werden können. Das Prüfungsergebnis des Landesrechnungshofs warte das Ministerium erst gar nicht ab. Selbst ein vom Justizminister Hahn in Auftrag gegebener Controllingbericht habe der Gerichtsreform widersprochen. Die Gebäudekosten und die IT-Kosten pro Mitarbeiter an kleinen Landgerichten in Hessen seien geringer als an größeren Standorten. Dies müsse auch für die Amtsgerichte gelten.
Die Abstimmung zur Gerichtsreform und den damit verbundenen Gerichtsschließungen in Hanau und Schlüchtern sollte laut Tagesordnung am Donnerstagabend namentlich durchgeführt werden. Das bedeutet, dass nachvollziehbar ist, wie der einzelne Abgeordnete abstimmt. Der Main-Kinzig-Kreis hat drei CDU-, einen FDP- und einen SPD-Landtagsabgeordneten. Der SPD-Landtagsabgeordnete Heinz Lotz erneuerte seine Ankündigung, gegen die Gerichtsschließungen zu stimmen.