
Wie steht die Landesregierung zu den Risiken der unkonventionellen Erdgasförderung namens Fracking? Dies fragt der SPD-Landtagsabgeordnete Heinz Lotz in einer kleinen Anfrage an die Landesregierung. Beim Fracking werden große Mengen Wasser in Steinschichten gepumpt. Durch die dadurch entstehenden Risse im Gestein wird Erdgas förderbar. Die Fernsehsendung „Report München“ berichtete am Dienstag über die Risiken dieser Art der Erdgasförderung. „Das Bundesumweltministerium hat Anfang 2011 erklärt, dass den Ländern Gefährdungsanalysen vorliegen. Das hessische Umweltministerium hat das noch im vergangenen Jahr bestritten. Da liegt es doch nahe, dass mal jemand nachfragt, wie die Landesregierung aktuell zu den Risiken steht“, erklärt Heinz Lotz.
Das Fernsehmagazin berichtete von Risiken durch Eindringen von Schadstoffen und radioaktiv belastetem Lagerstättenwasser, das durch Fracking entsteht. In den US-Bundesstaaten New York und Delaware sei diese Methode mittlerweile aus diesem Grund verboten. In Deutschland hingegen fordern die Bundesregierungskoalitionen aus CDU, CSU und FDP, Genehmigungsverfahren für derartige unkonventionelle Erdgasförderungen zu vereinfachen. Umweltverträglichkeitsprüfungen seien hierfür in Deutschland erstaunlicherweise gar nicht erst nötig. „Es kann nicht sein, dass ein Bundesministerium erklärt, den Ländern liegen belastbare Situationsbewertungen vor und das hessische Umweltministerium hüllt sich unterdessen in Schweigen. Die Landesregierung soll uns erläutern, ob in Hessen Fracking geplant ist oder bereits stattfindet. Auch muss zum Wohl der Bürger geklärt werde, ob der Schutz von Trink- und Grundwasser gewährleistet ist“, so der SPD-Umweltpolitiker Heinz Lotz.