
Der SPD-Landtagsabgeordnete Heinz Lotz reagiert scharf auf eine Meldung von Alexander Noll (FDP) zur Bahnstrecke Frankfurt-Fulda: „Wenn Herr Noll schon unbedingt eine komplette Pressemitteilung seines Parteikollegen Lenders abschreiben muss, sollte er diese wenigstens auf seine Richtigkeit überprüfen. Selbst Herr zu Guttenberg hatte immer nur das Richtige abgeschrieben“, erklärte der SPD-Politiker.
Gemeinsam mit der Landtagsabgeordneten Sabine Waschke hatte Lotz vergangene Woche einen dringlichen Berichtsantrag an den Hessischen Verkehrsminister adressiert. Sie wollten wissen, ob im Januar zwischen dem Bundes- und dem Landesverkehrsministerium eine Abmachung zur Bahnstrecke Frankfurt – Fulda getroffen wurde. Das Bundesverkehrsministerium hatte dies noch kürzlich auf Anfrage des Bundestagsabgeordneten Dr. Sascha Raabe nicht bestätigen wollen. Der Hessische Verkehrsminister hat diese Information nun bestätigt „ohne einen Zeitplan und ohne eine Vorstellung, wann es denn losgehen soll. Herr Noll, Verzeihung, Herr Lenders wirft uns nun fälschlicherweise vor, wir hätten den Schlüchterner Tunnel oder die Bahnlinie bei Neuhof in diesem Zusammenhang erwähnt. Das ist schlichtweg gelogen“, so Lotz. Zudem sei es unnötig, die SPD-Politiker Sabine Waschke und ihn persönlich zu beleidigen. Lenders hatte geschrieben, das sie den Überblick verloren hätten, sich mit Unsinn zu Wort melden und von den Zusammenhängen keinen blassen Schimmer hätten. „Es ist normal, dass wir Politiker uns nicht immer mit Samthandschuhen anfassen, aber das hier geht zu weit. Herr Lenders sollte sich für diese Beleidigungen entschuldigen – zumal sie in der Sache falsch sind und uns nicht weiter bringen“, erklärt Heinz Lotz.
Lotz hat in den letzten Jahrzehnten, in denen er an dieser Diskussion beteiligt ist, eines feststellen müssen: „Es gibt unter uns Politikern beim Thema Bahnstrecke Frankfurt-Fulda zwei Typen. Die einen, die blind alles glauben und die anderen, die derartige großspurige Ankündigungen aus Erfahrung kritisch hinterfragen. Diese Diskussion sollte endlich wieder ehrlich und transparent geführt werden!“ In den letzten Jahren sei es lediglich dem Kreisbeigeordneten Dr. André Kavai (SPD) gelungen, alle Parteien an einen Tisch zu holen. Solange sich CDU und FDP in irgendwelchen Hinterzimmer treffen, um über Milliardenprojekte zu philosophieren, werde sich die SPD das Recht herausnehmen, solche Aussagen kritisch zu hinterfragen. „Es geht hier um weit mehr als um ein wichtiges Infrastrukturprojekt. Wir müssen bei den Planungen jeden einbeziehen und das braucht Zeit. Bei dem aktuellen Diskussionsniveau von CDU und FDP befürchte ich jedoch, dass an den Menschen vorbei geplant wird“, erklärt der SPD-Landtagsabgeordnete Heinz Lotz abschließen.