
„Gerade für diejenigen, deren Mobilität eingeschränkt ist, muss das Leben auf dem Land leichter gemacht werden“, betonten der Bundestagsabgeordnete Dr. Sascha Raabe und der Landtagsabgeordnete Heinz Lotz während eines Arbeitsgespräches in Gelnhausen. Diskussionsgrundlage war das Positionspapier „Altersgerechter Umbau auf dem Land“ der hessischen SPD-Landtagsfraktion.
„Die älteren Menschen, die auf dem Land leben, wohnen in der Regel gerne dort, es ist ihre Heimat. Es wird jedoch immer schwieriger, weil sich auch auf dem Land die Familienstrukturen verändern. Die Politik muss die besonderen Bedürfnisse älterer Menschen auf dem Land stärker in den Fokus rücken, da die Versorgung mit den Dingen des täglichen Lebens, mit Gesundheitsdienstleistungen, dem öffentlichen Nahverkehr und vielem anderen mehr immer schwieriger wird“, erklärt Heinz Lotz.
Sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene wolle sich die SPD verstärkt des Problems annehmen. Man brauche, so Raabe und Lotz, endlich ein Rahmenkonzept, das genügend Flexibilität lasse, um vor Ort die passenden Maßnahmen in Angriff zu nehmen. Raabe und Lotz fordern eine neue „soziale Aufrüstung des Dorfes“, wie sie im Konzept der Landtagsfraktion vorgeschlagen wird. Dass es den Sozialdemokraten ernst ist mit dem Thema zeigt die Tatsache, dass auch die SPD-Bundestagsfraktion bereits im Juni eine Strategie zur Unterstützung des ländlichen Raumes präsentiert hatte. Schwerpunkte sind die Themen Mobilität, altersgerechte Wohnkonzepte, medizinische Versorgung, Wirtschafts- und Strukturförderung und die soziale und kulturelle Teilhabe.
Insbesondere gute Gesundheits- und Pflegeleistungen werden nach Raabes Einschätzung auf dem Lande in Zukunft der entscheidende Faktor für die Lebensqualität der älteren Mitmenschen sein. Raabe: „Da muss dringend etwas geschehen. Zunehmend werden ältere Menschen sowie Menschen mit Behinderung und chronischen Krankheiten medizinisch und pflegerisch zu versorgen sein. Jeder muss in zumutbarer Weise, barrierefrei und ohne weite Wege die notwendigen Versorgungsleistungen in Anspruch nehmen können. Das gilt sowohl für die haus- als auch fachärztliche Versorgung.“ Neben mobilen Untersuchungseinheiten an zentralen Plätzen müssten in unterversorgten Gebieten auch die betroffenen Ärzte durch arbeitsentlastende Maßnahmen unterstützt werden.
Bei der Umsetzung der Konzepte für den ländlichen Raum suchen Raabe und Lotz den Schulterschluss zwischen Bund und Land. Raabe: „Es geht nur gemeinsam. Und natürlich wird es am Ende nur funktionieren, den ländlichen Raum attraktiv zu gestalten, wenn die Kommunen gestärkt werden. Schließlich sind sie es, die für die öffentliche Daseinsvorsorge gerade stehen müssen. Das wird in vielen Gemeinden immer schwieriger, weil sie zunehmend von Bund und Land mit ihren Aufgaben allein gelassen werden.“ Für Raabe spielt daher die Sicherung der Kommunalfinanzen eine zentrale Rolle. Starke Kommunen seien der Schlüssel für eigenständiges und ortsspezifisches Handeln.
Das Positionspapier „Altersgerechter Umbau auf dem Land“ kann in den Büros von Dr. Sascha Raabe und Heinz Lotz bestellt oder auf der Homepage der SPD-Landtagsfraktion (www.spd-fraktion-hessen.de) heruntergeladen werden.