
Der landwirtschafts- und forstpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Heinz Lotz hat der Hessischen Landesregierung fehlenden Gemeinwohlgedanken im vorliegenden Entwurf für ein hessisches Waldgesetz vorgeworfen. „Hessens Wälder dienen nicht nur dem Landeshaushalt als Geldlieferanten, sie haben höchste Bedeutung für die Umwelt, die Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes, für Klima und Grundwasser, das Landschaftsbild, die Agrar- und Infrastruktur, und sie dienen der Erholung der Bevölkerung. Diese Vorgaben aus dem Bundeswaldgesetz finden im Hessischen Waldgesetz keinen Niederschlag. Weshalb nicht?“, sagte Lotz am Donnerstag in Wiesbaden.
„Dazu kommt, dass es aus dem Gesetz heraus künftig keine Handhabe geben wird, wenn gegen das Nachhaltigkeitsgebot verstoßen wird, Sonderfällungen oder Übernutzungen vorgenommen werden“, so der SPD-Politiker. Für die SPD sei das ein deutliches Signal, wie wenig ernsthaft in Hessen das Thema Nachhaltigkeit betrieben werde. „Zudem haben wir im hessischen Landesforst ein ganz erhebliches Personalproblem aufgrund der Demografie. Es fehlt an Nachwuchs. Und gerade hier vermisse ich eine deutliche Zielsetzung. Wir brauchen viel mehr Fachkraft im Wald“, sagte der SPD-Politiker.
Beim Thema Gemeinschaftswald habe die Landesregierung ebenfalls nichts unternommen. „Erst nach unserer Anfrage wurde Schwarz-Gelb nervös und legte einem Änderungsantragvor. Ein trauriges Schauspiel, wenn die Regierenden auf alle Notwendigkeit von extern gestoßen werden müssen, so wie bereits beim Betretungsrecht geschehen. Erst nach vielen Protesten und mit viel Druck aus der Öffentlichkeit und der Opposition wurde gehandelt“, sagte Lotz. Abschließend betonte der SPD-Forstexperte, dass seine Fraktion wegen der Mängel des Gesetzes die dritte Lesung im Plenum beantrage.