
„Alarm, die SPD will die Kindergartengebühren abschaffen.“ Stimmt, wir wollen die Elternbeiträge abschaffen und ich verstehe die Empörung nicht. Was ist so schlecht daran, Kindergärten und Kindertagesstätten genauso zu behandeln, wie Schulen und Hochschulen? Diese Bildungsangebote sind für Eltern doch auch gebührenfrei (was war das für ein Erfolg, als wir die Studiengebühren in Hessen 2008 wieder abschafften). Und stellen Sie sich doch einmal vor, Eltern müssten Gebühren für Grundschulen zahlen? Das wäre ein Rückschritt in die Steinzeit! Diese Gebührenfreiheit an unseren Schulen ist ein Grundpfeiler unserer Gemeinschaft. Und was für Schülerinnen und Schülern sowie Studierende gilt, sollte auch für unsere Kleinsten in den Kitas gelten: Gute Bildung darf nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängen. Punkt. Im Schnitt zahlen Eltern 160 Euro an Kindergartenbeiträgen im Monat pro Kind. Das sind im Jahr 1.920 Euro! Wenn der Staat Eltern wirklich entlasten will, warum nicht an diesem Punkt? Natürlich geht das nicht von jetzt auf gleich und ich muss auch sagen, dass für mich die Priorität beim Aufbau des Angebots liegt. Der bedarfsgerechte Ausbau der Plätze und die Steigerung der Qualität der Arbeit haben Vorrang. Das bedeutet aber auch, dass die Gruppen verkleinert werden und die Personalausstattung verbessert werden muss. Und lassen Sie mich noch einen Satz dazwischen schieben: Für ein sinnloses Betreuungsgeld sollen Milliarden aufgewendet werden. Das erzeugt bei mir nur Kopfschütteln, denn dieses Geld fehlt an anderer Stelle. Gebührenfreiheit heißt für mich auch, dass kein Kind zurück gelassen wird. Im Mittelpunkt steht das einzelne Kind mit seiner Freude am Lernen und Spielen, aber auch seinem Wunsch nach Geborgenheit und Freundschaft.