
Die Arbeitssituation im Wald hat sich in den vergangenen Jahren verschlechtert und ich muss mich als Politiker schon immer mal fragen, wann das Ende einer Fahnenstange eigentlich erreicht ist. Bei den Forstämtern sehe ich kein Einsparpotential, ohne Wald oder Mitarbeiter massiv zu belasten. Klar, auch ich finde es gut, wenn Berater Arbeitsprozesse verbessern helfen. Das alleine wäre nicht das Problem. Aber bedenken Sie, dass bereits heute schon von Personalmangel, mangelnder Beaufsichtigung von Auftragsfirmen und zu hohen Arbeitspensum die Rede ist. Es geht sogar soweit, dass Holzdiebstähle teilweise gar nicht mehr festgestellt werden. Und nun erklärt Hessen-Forst, Reviere sollen im Zuge einer Forstreform zusammengelegt werden. „Warum“ wird gefragt. Antwort: Wegen der Haushaltslage in Hessen. Scheinbar die neue Universalantwort. Weiter begründet Hessen Forst, dass nur vorrausschauendes Handeln Arbeitsplätze sichert.
Als wald- und forstpolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion bot sich mir in vielen Gesprächen aber ein anderes Bild. Ja, auch ich glaube, dass kein aktuell Beschäftigter von Hessen-Forst um seinen Job bangen muss. Aber in der Summe ist geplant, immer weniger Menschen im Wald arbeiten zu lassen, was unweigerlich zu einer erheblichen zusätzlichen Arbeitsbelastung führt. Da ist es wieder, das Ende der Fahnenstange und aus diesem Grund hat sich meine Fraktion gestern in einen Berichtsantrag an das zuständige Umweltministerium gewandt. Wir wollen wissen, in welchem Planungsstadium sich die Forstreform befindet, wie sie sich auf die Personalstruktur auswirken wird und wie eine Überlastung der Mitarbeiter verhindert werden soll. Und wenn Sie nun sagen, „was interessiert mich der Waldarbeiter“, dann denken Sie bitte an ihr Brennholz, die naturnahe Waldbewirtschaftung, Waldpädagogik oder schlicht die Betreuung der Naturschutzgebiete. Unser Wald hat gutes Personal verdient!