
Der SPD-Landtagsabgeordnete Heinz Lotz befragte Verkehrsminister Al-Wazir, seit wann bekannt sei, dass zwischen Bieber und Flörsbach der geschützte Schmetterling „Ameisenbläuling“ lebt. Die Antwort, die der Minister im Zuge der Fragestunde im Landtag gab, wirft erneut kein gutes Licht auf Hessen Mobil: Die Existenz des Schmetterlings ist seit 1995 bekannt. „Diese Erkenntnis wurde erst 2008 in die Planungen für die B276 aufgenommen. Trotz dieser frühzeitigen Feststellungen ist die Behörde nicht im Entferntesten in der Lage, rechtzeitig einen Schmetterling in die Planung einzubeziehen. Wenn der Schmetterling denn der Grund für die Verschiebungen ist. Wie soll man Hessen Mobil überhaupt noch vertrauen können“, fragt Heinz Lotz.
Nach Aussagen des Ministers habe Hessen Mobil leider den Baubeginn angekündigt, ohne die sogenannte Vergrämung des Ameisenbläulings zu berücksichtigen. Frühster Start der Sanierung sei demnach nun im Herbst 2015. Um die Bauphase möglichst kurz zu halten, soll jedoch erst im Frühjahr 2016 begonnen werden. Die SPD-Bundestagsabgeordneten Bettina Müller bezweifelt, dass der Ameisenbläuling der Grund für die Bauverschiebung ist: „Das die Straße saniert werden muss, ist doch lange vor dem Auftauchen des Schmetterlings bekannt. Politiker aller Parteien haben immer wieder darauf hingewiesen, in was für einem miserablen Zustand diese Straße ist. Der Schmetterling ist doch nur eine faule Ausrede. Hätte ein Politiker die Sanierung geplant, müsste er zurücktreten“, sagte die Flörsbachtalerin.
Bettina Müller und Heinz Lotz haben Minister Al-Wazir nun angeschrieben, um einen gemeinsamen Termin zu vereinbaren. Bei dieser Gelegenheit wollen sie dem Minister auch die Unterschriftenliste der SPD-Flörsbachtal überreichen. „Zwar fallen die bisherigen Planungen nicht in die Amtszeit des Ministers, nichts desto trotz ist das so nicht mehr hinnehmbar. Wichtig ist nun, dass Hessen Mobil aufhört, falsche Informationen an die Öffentlichkeit zu geben, den Pfusch bei den Planungen zugibt und zügig mit dem Ausbau zu beginnt“, so die beiden Abgeordneten Bettina Müller und Heinz Lotz.