Heinz Lotz: Bannwaldgesetz ist nicht das „Gelbe vom Ei“

Heinz Lotz, Mitglied des Hessischen Landtags

In der Diskussion zum Bannwaldschutz hat der forstpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Heinz Lotz vor einem „Schwarz-Weiß-Denken“ gewarnt. „Dies ist der falsche Ansatz. Der Bannwald muss seinem Namen auch gerecht werden, denn nicht umsonst hat dieser bestimmte Kriterien zu erfüllen, um den höchsten Schutz zu erhalten, den das Waldgesetz kennt. Der Schutz erfolgt, weil dieser Wald für das Allgemeinwohl eine herausragende Bedeutung hat und diese Bedeutung gilt es zu erhalten. Wer Bannwald wirklich will, der braucht mehr als ein Waldgesetz. Insbesondere sind gut ausgebildete Leute und eine ausreichende Personalausstattung von Nöten“, sagte Lotz am Dienstag in Wiesbaden.

Gerade im Zuge dieser Diskussion warnt der SPD-Politiker davor, weitere Stellen bei Hessen-Forst zu streichen. In der Sache sei verständlich, weshalb Bündnis 90/Die Grünen das Waldgesetz nun zugunsten eines besseren Schutzes des Bannwaldes geändert haben wollten. „Es bleibt jedoch zu klären, warum man sich nicht die Zeit genommen hat, in aller nötigen Ruhe und Besonnenheit an der Novellierung zu arbeiten. Hier ist etwas hastig zusammen gezimmert worden, was mehr Zeit verdient hätte“, so der SPD-Abgeordnete.

Der schwerste Schritt, sagte Lotz, sei der über die Schwelle. Entsprechend diesem Sprichwort sei die anstehende Gesetzesänderung ein solcher Schritt. „Zwar ist dieser Gesetzentwurf nicht geeignet, Bannwald zu 100 Prozent zu schützen – und ich bin mir auch nicht sicher, ob das überhaupt möglich ist – aber trotzdem wird die SPD-Fraktion zustimmen. Das Gesetz ist nicht das berühmte „Gelbe vom Ei“. Wir sehen noch Änderungsbedarf. Wir erkennen aber an, dass die Anhörung zum Gesetzentwurf bei den Antragstellern in Einzelpunkten zu Einsehen und notwendigen Ergänzungen geführt hat“, so Lotz.