
Das Senckenberg Forschungsinstitut in Gelnhausen leistet einen wichtigen Beitrag für Natur- und Artenschutz, erklärte der waldpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Heinz Lotz. Von dem Leiter der Arbeitsgruppe für Naturschutzgenetik, Carsten Nowak, ließ er sich ein Verfahren vorstellen, dass die Vorkommen von seltenen Wildtieren nachweisen kann. „Viele Tiere, die in Hessen als ausgestorben galten, kehren auf leisen Sohlen zurück. Mit einem jungen und internationalen Team liefert das Senckenberg Forschungsinstitut hierfür die Beweise. Dabei arbeiten sie ähnlich wie bei Ermittlungen zu einem Mordfall, nur das hier nach den genetischen Fingerabdrücken von Wildkatze, Biber, Luchs oder Wolf gesucht wird“, sagte Heinz Lotz.
Genetisches Wildtiermonitoring heißt die Methode, die den seltenen und heimlich lebenden Wildtieren auf die Schliche kommen soll. Dabei werden Kot- oder Haarproben analysiert. Begonnen hat das junge Forscherteam mit der genetischen Erfassung der Wildkatze und beherbergt mittlerweile den weltweit größten Datensatz für diese Tierart. Das Institut versteht sich als Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Gesellschaft. „Effektiver Tierschutz beginnt mit dem Wissen über Verhalten und Häufigkeit der jeweiligen Tierart. Der Biber ist im Main-Kinzig-Kreis mittlerweile zu einem Flaggschiff heimischer Tierarten geworden. Aber auch die Verbreitung von Wildkatze und Luchs konnte nachgewiesen werden. Völlig überraschend ist in Hessen an mehreren Stellen, so auch im Main-Kinzig-Kreis der Fischotter aufgetaucht. Ohne eine genetische Erfassung wäre die individuelle Zuordnung des Bestandes sowie die Aufklärung der Herkunft undenkbar“, erklärte Dr. Carsten Nowak.
Beeindruckt von der Arbeit des Senckenberg Forschungsinstitutes erklärt der Landtagsabgeordnete Heinz Lotz: „Der Natur- und Artenschutz profitiert von dem wissenschaftlichen Know-How aus Gelnhausen. Hier entsteht ein naturschutzgenetisches Zentrum, wie es dringend in Deutschland gebraucht wird.“