
Waldarbeiter müssen in Hessen meistens mit dem privaten PKW in den Wald zu ihren Arbeitsplätzen. Auf Nachfrage des forstpolitischen Sprechers der SPD-Landtagsfraktion, Heinz Lotz, will die zuständige Umweltministerin Hinz daran nichts ändern. Diese Haltung ist unsozial, findet Lotz. Als Familienautos sind Fahrzeuge, die Einsätze im Wald haben, nicht mehr zu gebrauchen. Sie werden dreckig durch die Waldwege und stinken nach Motorsägenöl. Bei dem Einkommen der Forstwirte ist die aktuelle Entschädigungsregelung absolut arbeitnehmerfeindlich.
Die Aussage der Ministerin, die Nutzung privater Fahrzeuge sei eine bewährte Praxis, sei zudem zynisch. Schließlich habe man sich nicht irgendwann einmal dazu entschlossen, sondern es handele sich um eine schleichende Angewohnheit im Forstbetrieb. Früher sind die Waldarbeiter zu Fuß in den Wald gegangen, dann mit dem Fahrrad gefahren, schließlich mit dem Moped. Die Reviere wurden immer größer und rückten weiter vom Heimatdorf weg, so dass den Arbeitnehmern irgendwann gar nichts anderes mehr übrig blieb, als den privaten PKW zu nutzen, sagte Heinz Lotz.
Auch das Argument, die Beschäftigten hätten bezüglich einer Gestellung von Betriebsfahrzeugen ein uneinheitliches Meinungsbild lässt Lotz nicht gelten: Ein uneinheitliches Meinungsbild war für die Landesregierung noch nie ein Grund etwas zu tun oder zu unterlassen. Aus sozialen Gründen sollte zumindest denjenigen Forstwirte-Teams ein Betriebsfahrzeug gestellt werden, die es wünschen. Wenn Ministerin Hinz nun bei ihren Antworten von einer geübten und bewährten Praxis bei Hessen-Forst spricht, wird leider deutlich, dass sie sich mit dem Thema nicht ernsthaft auseinander gesetzt hat.