Solidarität mit Erzieherinnen und Erziehern

Heinz Lotz, Mitglied des Hessischen Landtags

Erzieherinnen und Erzieher fordern zu Recht eine bessere Bezahlung für ihre wichtige Arbeit. Das zeigt auch die große Solidarität während der ersten Streiktage. Es geht um einen gerechten Lohn und um Anerkennung. Die fehlende Gleichbehandlung in diesen Berufen beginnt bereits bei der Ausbildung, da es immer noch schulische Ausbildungsberufe sind. Es gibt also weder einen Ausbildungsvertrag noch eine Ausbildungsvergütung vom ersten Tag an. Wir dürfen uns nicht damit abfinden, dass diese hochwertige und fachlich anspruchsvolle Tätigkeit in so vielen Bereichen schlechter gestellt ist.

Hinzu kommt, dass Kitas immer mehr zu einer Bildungsinstitution werden. Das hat Auswirkungen auf die Arbeit der Erzieherinnen und Erzieher, die in den letzten Jahren noch deutlich anspruchs- und verantwortungsvoller geworden ist. Das Stichwort „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ kann es nicht zum Nulltarif geben. Wir brauchen nicht nur mehr Quantität, also vor allem mehr Ganztagsplätze, wir brauchen mehr Qualität. Das bedeutet: Mehr Geld für Bildung, Betreuung und Erziehung. Gut angelegtes Geld, denn was in frühen Jahren versäumt wird, muss später doppelt und dreifach bezahlt werden.

Und wer bezahlt? Die Städte und Gemeinden sind an ihrer finanziellen Schmerzgrenzen längst angekommen. Die schwarz-grüne Landesregierung hat mit dem KiFöG die finanziellen Schwierigkeiten eher noch verschärft. Wir brauchen die finanzielle Beteiligung des Bundes. Aber dann muss das Geld auch in den Kitas vor Ort ankommen und darf nicht wie so oft beim Land hängenbleiben.