Heinz Lotz: Debatte um Demografischen Wandel ist verlogen

Hört mir doch auf mit dem Demografischen Wandel! Immer wieder lassen sich Politiker dazu hinreißen Sätze wie „Wir müssen dem Demografischen Wandel begegnen“ oder „dem Demografische Wandel müssen wir entgegentreten“ von sich zu geben. Studien – wie zuletzt von der Bertelsmann-Stiftung – beschwören Untergangsszenarien des ländlichen Raums: „Leere und unbewohnte Natur und da, wo noch ein paar heruntergekommen Hüttchen stehen wohnen nur alte Leute.“ Ich kann es nicht mehr hören. Der ländliche Raum wird seit einem guten Jahrzehnt schlecht gemacht und krank geredet. Wir lassen uns von Metropol-Lobbyisten um den Finger wickeln und lesen mit offenen Mündern Prognosen und Analysen rund um den Demografischen Wandel – obwohl dieser Begriff nichts anderes bedeutet als „Bevölkerungsentwicklung“. Meine lieben Kollegen, seit Menschengedenken gibt es einen demografischen Wandel, denn die Bevölkerung entwickelt sich ohne Unterlass!

Und überhaupt: was ist an unseren Dörfern denn bitteschön so schlecht? Die Lebensqualität ist hoch, die Arbeitslosigkeit ist geringer und die Menschen sind nachgewiesen glücklicher. Und auch die alternde Gesellschaft auf dem Land ist durch eine höhere Lebenserwartung nicht kranker. Der Gesundheitszustand verschlechtert sich erst, wenn der Tod näher rückt und nicht linear mit dem Alter. Es gibt in Deutschland das Prinzip der Gleichwertigkeit der Lebensbedingungen. Solche Studien wollen nur, dass weniger in den ländlichen Raum – in unsere Dörfer – investiert wird und mehr in die großen Städte. Die Debatte um den Demografischen Wandel ist verlogen bis zum Abwinken!