Heinz Lotz: Der politische Ton im Main-Kinzig-Kreis ist zu rau geworden

Heinz Lotz, Mitglied des Hessischen Landtags

Sollten die Wahlen am Sonntag dem Bundestrend folgen, gäbe es eine neue Partei im Kreistag des Main-Kinzig-Kreises. Für den SPD-Landtagsabgeordneten Heinz Lotz sind das trübe Aussichten. Einzig eine hohe Wahlbeteiligung bei den Kreistagswahlen könnte den Rechtspopulisten einen Strich durch die Rechnung machen. „In unserem Kreistag wird gerne einmal hart um die Sache gestritten. Das gehört einfach dazu und ich gestehe, dass auch ich nicht aus Zucker bin. Aber mit der AfD hat in den vergangenen Monaten eine neue Tonart Einzug in die politische Diskussion gefunden. Die offensichtliche Aggressivität kann niemanden gefallen, der ernsthaft etwas in unserer Gesellschaft zum Guten verändern möchte“, sagte der Abgeordnete in seinem Wahlkreisbüro in Gelnhausen.

Wo immer Lotz aktuell Gespräche mit Menschen führt, die sich ehrenamtlich in der Politik beschäftigen, wird ihm von Anfeindungen und Hetze berichtet. Sei es in Leserbriefen, bei Veranstaltungen oder in den Sozialen Medien: Der Ton ist rau geworden. Zu rau, findet Lotz. „Die AfD schadet dem gesellschaftlichen Zusammenhalt. Es ist spürbar, wie diese Partei auch im Main-Kinzig-Kreis die Atmosphäre – bereits vor den Wahlen – verschlechtert hat. Es vergeht kaum ein Tag ohne rechtsradikalen Leserbrief. Wo früher auf Facebook noch Katzenbilder waren, befindet sich heute ein rhetorisches Schlachtfeld übelster Sorte. Im privaten Gespräch traut sich manch einer schon gar nicht mehr sein Gegenüber zu fragen, was er über Politik denkt“, so Lotz.

Sollten es die Rechtspopulisten wirklich in den Kreistag schaffen, dann fürchtet Lotz ein Klima der Aggressivität. Heinz Lotz: „Das Prinzip der Konfrontation bringt unseren Main-Kinzig-Kreis nicht voran. Hass und Hetze haben keinen Platz in unseren kleinen Parlamenten vor Ort. Ich appelliere an alle Wahlberechtigten des Main-Kinzig-Kreises: Sagen sie ja zu einer politischen Kultur der Vernunft und des gegenseitigen Respekts. Gehen Sie am Sonntag wählen!“