
Sie lesen nun meine letzte Kolumne in dieser Zeitung. Es hat mir immer Spaß gemacht und ich bedauere es, dass das Gelnhäuser Tageblatt ab dem April nicht mehr erscheinen wird. Über 30 Kolumnen schrieb ich seit 2013 und ich rechne es der Redaktion hoch an, dass ich weder zensiert wurde, noch wurde mir ein Thema jemals vorgegeben, noch gab es irgendwelche Regeln, die mich hätten beschränken können. Pressefreiheit ist keine Einbahnstraße und das wird in den ehrwürdigen Redaktionsräumen des Gelnhäuser Tageblatts gelebt. Meine erste Kolumne im Jahr 2013 handelte vom Kinderförderungsgesetz. Das Thema ist immer noch aktuell. Verzeihen Sie mir, wenn ich vielleicht zu oft über den Wolf in Hessen, der ökologischen Landwirtschaft oder über Milchkrisen schrieb. Auch für diese Themen hatte das Gelnhäuser Tageblatt ein Herz. Ich forderte in einer Kolumne, die Kassenärztliche Vereinigung abzuschaffen und wurde während eines Empfangs in Wiesbaden, in der Schlange zum Buffet, darauf von Vertretern dieser Organisation (sagen wir mal) freundlich angesprochen.
Mein lustigstes Erlebnis mit dieser Zeitung geht jedoch weiter zurück. Für wenige Tage hatte ich mich irgendwann einmal von meinem Schnäuzer getrennt und wurde in dieser Zeit glatt fotografiert. Im Landtagswahlkampf 2008/2009, am 19. November 2008, rief mich mein Wahlkampfteam nervös an und wollte wissen, ob der Bart noch dran sei. Natürlich konnte ich mein Team beruhigen. Gemeinsam verfassten wir einen Brief an die Redaktion und um auf Nummer Sicher zu gehen, legten wir dem Schreiben einen ausgedruckten Schnurbart bei. Wie gewohnt reagierte die Redaktion darauf mit viel Humor und thematisierte meine fehlende Manneszierde in der Rubrik Guck emol.
Mein liebes Team des Gelnhäuser Tageblatts, ich werde Sie vermissen und sage an dieser Stelle einfach mal Danke für eine gute Zeit.