Auch Hessen sollte Landesbehörden auf Zahl befristeter Arbeitsverhältnisse prüfen

Um es mal vornehm auszudrücken: Befristete Arbeitsverträge sind Mist. Die Post macht es gerade wieder vor. Olaf Scholz hat angekündigt, nun alle Bundesbehörden auf befristete Arbeitsverträge untersuchen zu wollen (wer sich jetzt fragt, wer das ist: Olaf Scholz ist der neue Bundesfinanzminister - gleiche Partei und ähnliche Frisur wie ich). Das wäre doch auch mal ein Ding für Hessen! Mal sehen, ob die CDU-geführte Landesregierung die Eier hat, ihre eigene Personalpolitik der vergangenen 19 Jahre auf den Prüfstand zu stellen. Denn das könnte für die CDU ziemlich schmerzhafte Erkenntnisse bringen.

Der SPD-Landtagsabgeordnete Heinz Lotz hat die Einstellungspraxis bei der Deutschen Post kritisiert. Er unterstützte Bundesarbeitsminister Olaf Scholz dabei, die Zahl befristeter Arbeitsverhältnisse bei Bundesbehörden und Folgebehörden zurückdrängen zu wollen. Aber auch das Land Hessen müsse deutlich mehr gegen staatlich gewollte befristete Arbeitsverhältnisse unternehmen. „Es gruselt einen regelrecht, wenn man sich alleine die schlechte Arbeitnehmersituation an hessischen Schulen anschaut. Befristet Arbeitsverträge sind hier längst nicht mehr die Ausnahme, sondern prägen den Schulalltag in Hessen“, ärgert sich Heinz Lotz. Aber auch aus anderen Landesbehörden sei zu hören, dass die Zahl der befristeten Arbeitsverträge stetig steige.

„Wir sollten nicht nur mit ernster Trauermine mit dem Finger auf Betriebe wie Amazon zeigen, sondern uns auch an die eigene Nase fassen. Auch die Einstellungspraxis der Post ist eine einzige Katastrophe, mahnt uns aber auch gleichzeitig: Da wo der Staat etwas zu sagen hat, sollten eigentlich die Arbeiternehmerverhältnisse auch stimmen. Jetzt hängt es in Hessen daran, ob die CDU-geführte Landesregierung die Eier hat, ihre eigene Personalpolitik der vergangenen 19 Jahre auf den Prüfstand zu stellen. Denn das könnte für die CDU ziemlich schmerzhafte Erkenntnisse bringen“, sagte der SPD-Landtagsabgeordnete Heinz Lotz.