Landtagsabgeordneter Lotz trifft sich mit Energiegenossenschaft Main-Kinzigtal
Der SPD-Landtagsabgeordnete Heinz Lotz sieht beim Ausbau Erneuerbarer Energien in Hessen noch deutlich mehr „Luft nach oben“. Das vor allem Potential für Solarstrom auf den Dächern vorhanden ist, bestätigten ihm Vertreter der Energiegenossenschaft Main-Kinzigtal. „Der Ausbau der Solarenergie in Hessen wirkt so, als ob man an den Bäumen die am tiefsten hängenden Früchte nicht ernten würde. Ich habe das Gefühl, dass er Ausbau von Sonnenenergie erheblich ins Stocken geraten ist. Das sieht man alleine, wenn man einen Blick auf unsere Dächer wirft. Dabei zeigen besonders die Energiegenossenschaften wie einfach es ist, ethisch und finanziell erfolgreich Strom zu produzieren“, sagte der SPD-Landtagsabgeordnete Heinz Lotz. Solarenergie auf den Dächern verbrauche keine zusätzliche Fläche und erzeuge trotzdem günstige Energie. Mit wenigen Gesetzesänderungen und mit ein bisschen Anschubhilfe könne man an diesem Punkt der Energiewende einen wichtigen Impuls geben.
Die beiden Vorstände der Energiegenossenschaft Hugo Nick und Jürgen Staab sehen gute Möglichkeiten, wie der Staat Sonnenenergie attraktiver machen könnte. „Für viele Investoren wäre es reizvoll, sie könnten den auf ihren Dächern produzierten Strom auch selbst verbrauchen, ohne eine Umlage zahlen zu müssen. Auch brauchen wir ein ebenbürtiges Folgeprogramm, dass die im vermutlich kommenden Jahr wegfallende Vergütung für Solarstrom bei neuen Voltaikanlagen ersetzt. Wir sollten Sonnenenergie auf unseren Dächern als eine große Chance sehen, die Energiewende voranzutreiben“, so Jürgen Staab. Heinz Lotz und die Energiegenossen fordern nun, dass nach dem Solarkataster des Landes Taten folgen. So könne sich Lotz eine Landesförderung ähnlich des 10.000 Dächerprogramms in Bayern vorstellen, dass Besitzer von Ein- bis Zweifamilienhäuser zum Ausbau von Photovoltaik und Batteriespeicher ermutigen soll.
Aber auch über Windkraft und neue Speichertechnologien sprach Heinz Lotz mit den Energiegenossen. „Die dringend notwendige Energiewende werden wir nur mit einem guten Energiemix bewältigen können. Windkraft und Speichertechnologie – hier sehe ich aktuell den Knackpunkt. Hessen liegt bundesweit nur auf dem neunten Platz bei der Windenergie und hat dieses Jahr noch kein einziges neues Windkraftrad gebaut. Von den Zielen der Landesregierung sind wir somit noch weit entfernt“, so Heinz Lotz.
Die Energiegenossenschaft ist neben Solaranlagen auch im Besitz von Windkrafträdern und möchte auch in Zukunft in Windkraft investieren. „Unsere Erwartungen bei der eigenen Windkraft wurden erfüllt. Gemeinsam mit der Solarenergie haben wir im vergangenen Jahr über 17 Millionen kWh Strom produziert. Das entspricht ungefähr der Versorgung von 4.200 Haushalte mit vier Personen. Darauf sind wir stolz“, so der Aufsichtsratsvorsitzende Albrecht Staab.
Die Energiegenossenschaft Main-Kinzigtal eG wurde 2010 unter dem Motto „global denken, regional handeln“ mit dem Ziel einer Energiewende aus Bürgerhand gegründet.