Expertenstreit wegen Hochwassergefahr endlich beilegen

Wir stehen hier hilflos vor einem Expertenstreit um historische Hangrutschungen, die irgendwann vor 800 Jahren stattgefunden haben. Mich beschleicht das Gefühl, dass wir uns hier einen Wolf diskutieren, wenn wir diese Fachsimpelei nicht endlich beenden.

Das vergangene Hochwasser hat in Teilen des Main-Kinzig-Kreises großen Schaden angerichtet. Das seit Jahren geplante Rückhaltebecken Bad Soden-Salmünster/Salz könnte im gesamten Kinzigtal die Situation wesentlich entschärfen. Den SPD-Landtagsabgeordneten Heinz Lotz ärgert, dass sich eine Genehmigung hierfür seit Jahren immer wieder hinauszögert. Nun befragt er die Landesregierung zu dem für die Region wichtigen Rückhaltebecken (Kl. Anfrage 20/5014). „Wir stehen hier hilflos vor einem Expertenstreit um historische Hangrutschungen, die irgendwann vor 800 Jahren stattgefunden haben. Mich beschleicht das Gefühl, dass wir uns hier einen Wolf diskutieren, wenn wir diese Fachsimpelei nicht endlich beenden. Deshalb möchte ich jetzt eine klare Antwort der Landesregierung, ob das Rückhaltebecken genehmigt wird oder nicht. Anders können wir den Leuten doch bald nicht mehr erklären, weshalb ihre Keller immer noch volllaufen“, so der SPD-Landtagsabgeordnete Heinz Lotz.

Bereits der ehemalige Landrat Erich Pipa habe sich über die Bedenkenträger beim Regierungspräsdium (RP) beschwert. Im Jahr 2007 hätten alle Beteiligten, darunter auch das RP, die Fachbehörden und der Wasserverband Main-Kinzig, den Bau zweier Rückhaltebecken geplant. Gutachten des Main-Kinzig-Kreises kamen zu dem Ergebnis, dass keine Gefahr durch den Hang bestehe. Aber auch das reichte scheinbar nicht aus, um eine Genehmigung auszusprechen. „Wenn jetzt alle nötigen Standsicherheitsunterlagen vorliegen, dann sollte dem Bau des Rückhaltebeckens nichts mehr im Wege stehen. Auf jeden Fall sollte die Landesregierung jetzt Tacheles reden und diesen Expertenstreit ein für alle Mal beenden. Bestenfalls im Sinne des Hochwasserschutzes“, sagte Heinz Lotz.